Die Wahrheit über den Trip… (III)

Kein Hütchenspieler, von dem er ausgenommen wird; keine U-Bahn, die er in die falsche Richtung nimmt; keine Tasche, die er auf dem Campingplatz vergisst; und keine andere Aktion, die irgendwie verwegen ist?
„Was ist denn bitte mit Timo los?“, dürften sich einige Leser dieses Blogs gefragt haben.
Nun, es hat auf meiner Reise – natürlich – auch einige Situationen gegeben, in denen ich etwas für den Ruf getan habe, der mir nachhallt.

Und jetzt, da ich die Tour überstanden und damit (hoffentlich…) bewiesen habe, dass ich kein Bruchpilot, Dauerverlierer oder Verchecker bin, bin ich bereit, einen kleinen Einblick in diese geheime Welt zu geben.
Insgesamt kamen mir neun bis zehn timoische Aktionen in den Sinn, welche ich in drei Posts zum Besten geben will – und zwar ganz im Stile der „Hangover“-Filme, bei denen es am Ende doch immer die Foto-Sessions gibt mit Bildern, die das Ungesagte zeigen…

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Bild 7) Kurz vor meinem siebentägigen Einzelzeitfahren nach San Francisco machte ich eine Entrümpelung: Dinge, die ich nicht brauchte, schmiss ich einfach weg. Denn kurz vor dem Flug würde ich dies mit wertlosen Gegenständen ohnehin tun – warum also nicht schon jetzt?
Auch ein bis zwei meiner (mittlerweile arg gezeichneten) T-Shirts standen auf der Entsorgungsliste. Von den Werbeshirts hatte ich nämlich – völig übertrieben – vier Stück mitgenommen.
Doch das, was ein genialer Plan zu sein schien, entpuppte sich am Abend als exaktes Gegenteil: Dort fiel mir vor der wohlverdienten Dusche nämlich auf, dass ich offenbar wirklich extrem viele meiner T-Shirts entsorgt hatte. Mehr als geplant. Nicht ein oder zwei, wie ich es wollte. Nicht drei. Sondern vier. Alle vier. Also alle T-Shirts, die ich hatte…

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Bild 8) Dass das Reiserad ein Fortbewegungsmittel mit Tücken und Eigenheiten ist, wurde bereits an anderer Stelle deutlich. Doch dass bereits das Trinken auf dem Reiserad enorm gefährlich werden kann, bewies mir erst die heutige Aktion: Ich griff, ohne zu gucken, zu meiner Trinkflasche. Diese befindet sich ganz unten auf der Rahmenaußenseite (wie das nachfolgende Foto zeigt) – und als ich sie griff – zack – spürte ich, wie meine Finger die Speichen des rotierenden Rades touchierten. Es war ein Schock, der mich realisieren ließ, dass ich unbedingt Vorsicht walten lassen musste:
„Das kann ja mal passieren, Timo“, dachte ich. „Aber fortan musst du achtsam sein, um nicht etwa eine Fingerkuppe zu verlieren!“, überlegte ich vernünftigerweise.
Ein Kopfschütteln verursacht solch eine Aktion aber dann, wenn sie nur wenige Minuten später in exakt der selben Ausführung wiederholt wird. Da kann man sich selbst nur an den (schüttelnden!) Kopf fassen.

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Bild 9) „Is that your battery?“, fragten mich David und unser Host unisono, während sie eine Batterie vor mein Gesicht hielten. Den Energiespender hatten sie – Achtung (!) – in dem Handschuh von David gefunden. Genauer gesagt in der „Fingerkuppe“ von Davids Handschuh.
Ich war perplex – aber dann, allmählich, wurde mir die Sache klar. Es wurde also, wenn man so will, ein (Hand)Schuh draus: Ich hatte Abends zuvor Davids und meine Wäsche gemacht – und wohl in meiner Trikottasche die leere Batterie vergessen, welche ich während der Fahrt am Vormittag aus meinem MP3-Player geholt hatte, um sie auszutauschen. In der Waschmaschine wechselte sie dann (in einem anderen Sinn als gewöhnlich) das Kleidungsstück.
Während ich kurzzeitig damit liebäugelte, einfach zu behaupten, nicht zu wissen, worum es sich bei der Batterie handelte, fiel mir schnell auf, dass das ein schlechter Plan sein würde: Denn der deutsche Schriftzug auf dem Fundstück ließ keinen Zweifel…

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