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In diesem Blog will ich über meine erste große Radreise berichten – und hoffe, dass mir dies in regelmäßigen Abständen gelingen wird.

Der Plan zu diesem Trip kam relativ spontan – und das nicht nur, weil sich das reimt. Die Idee, die USA auf dem Fahrrad zu durchqueren, um so das Land zu entdecken, war mir vor ein paar Monaten in den Sinn gekommen.
Zwar nicht ganz so plötzlich wie jener Einfall, mit einem guten Freund im März eine Rucksacktour durch Thailand zu unternehmen (an dieser Stelle ein Hinweis an alle Radsportler: Ohne Beinbehaarung wird man(n) in Thailand während der Thai-Massage für einen “Ladyboy” gehalten – was die amüsierten Masseusen einem entsprechend auch permanent zu verstehen geben. Wehren kann man(n) sich gegen diese Behauptung kaum – denn der einzig mögliche Gegenbeweis, der mir ad hoc einfällt, scheint mir in gegebener Situation äußerst unangebracht).
Aber, um auf den USA-Trip zurückzukommen: Auch dieser wird mit einer gehörigen Portion Spontaneität und Flexibilität sowie ähnlich kurzer Vorlaufzeit angegangen – und hoffentlich ähnlich gut gelingen.

 

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Das grobe Ziel immerhin steht: Von der Ostküste aus startend den Westen zu erreichen. Dabei werde ich entgegen der Teilnehmer des bekannten Race Across America (RAAM) vier Dinge nicht tun:
Erstens, einen direkten und im Detail geplanten Weg nehmen – vielmehr will ich mich dahin treiben lassen, wo immer mein Rad mich hinführt.
Zweitens: Durch den zentralen Kern der USA reisen – vielmehr möchte ich mich im Norden an der kanadischen Grenze entlanghangeln.
Drittens: keinen Blog schreiben – vielmehr möchte ich so aktuell wie möglich von meinen Erlebnissen, Erfahrungen und Erkenntnissen berichten.
Und, viertens: ein hohes Tempo anstreben – die besten Fahrer des RAAM erreichen über die 4800 Kilometer lange Strecke Durchschnittsgeschwindigkeiten von weit mehr als 20 km/h (wohlgemerkt inklusive Schlaf- und Ruhepausen!). Ich hingegen will versuchen, den Faktor “Geschwindigkeit” hinten anzustellen – was womöglich noch mehr Disziplin erfordern könnte als die Tour selbst. Doch hege ich in diesem Zusammenhang eine paradox anmutende Hoffnung: Mein Reisegepäck dürfte es mir, weil es so schwer ist, erleichtern, der Versuchung zu widerstehen, Kuppensprints einzustreuen, den Windschatten von Motorrollern halten zu wollen oder das Überholen durch andere Radler als Aufforderung zu einem Rennen zu deuten. Statt dessen will ich mich dazu zwingen, mich in Zurückhaltung zu üben – alle rennerprobten Pedaleure werden nachvollziehen können, wie schwer das werden wird.

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Eine der unzähligen Möglichkeiten, um von Ost nach West zu gelangen (Quelle: Adventure Cycling Association)

Nicht zuletzt deshalb, um in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Gefahren nicht völlig auf mich allein gestellt zu sein, werde ich nach einigen Tagen einen Begleiter einsammeln, der ganz ähnliche Pläne vor Augen hat. Mein Kompane aus Connecticut eröffnet darüber hinaus gewiss ebenso wie dieser Blog die Chance, im Falle von eintönigen Lanschaftsstrichen, mühsamen Pedalumdrehungen oder tristen Weiten kurzzeitige und -weilige Ablenkung zu gewinnen.

Wenngleich der Ablauf in seiner gröbsten Grobform steht, so mutet eine Sache so an, als sei sie noch nicht gänzlich durchdacht: Denn der Umstand, dass sowohl Landung vom Hinflug als auch der Rückflug am New Yorker Flughafen erfolgen, wirft die Frage auf, wie sich die “Rück”-Reise aus dem Westen zurück in die Ost-Metropole gestalten wird? Fliegen? Trampen? Beamen?
Einerlei: Dies sollte eines der geringsten Probleme sein im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und auf einer Radreise, die unter den beiden Mottos “Läuft!” sowie “Irgendwas ergibt sich immer!” stehen soll.
Aber für eines lege ich mein geliebtes Fahrrad ins Feuer: Nach New York zurückradeln, so viel steht fest, meine Lieben, werde ich mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit nicht

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