18 verschiedene Griffpositionen!

Mein Rennradlenker ist ein Traum. Ich kann kaum in Worte fassen, wie dankbar ich bin, diesen an mein Reiserad habe montieren zu lassen. Schließlich bin ich insgesamt schon – ohne Übertreibung – in mindestens 18 verschiedenen Griffpositionen gefahren. Die unterschiedlichen Positionen, die nachfolgend vorgestellt werden sollen, sind in zweierlei Hinsicht Gold wert:

Zum einen eröffnen sie die Chance, innerhalb des Dreiecks aus Komfort, Sicherheit und Geschwindigkeit den optimalen Platz zu finden. Zum anderen ermöglichen sie es, den Rücken zu schonen, den Nacken, die Unterarme, die Handinnenflächen – je nachdem, welcher Körperteil gerade mal eine Pause benötigt.

Griffposition 1: Der Wiegetreter

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Fahre ich, um in der Ebene im Stehen zu beschleunigen oder am Berg im Wiegetritt das Rad  von links nach rechts zu reißen – in der steten Hoffnung, dass es nicht mit mir zur Seite umfällt.

Griffposition 2: Der Windschneider

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Fahre ich, wenn ich besonders windschnittig sein will – was in Anbetracht des Reiserades mitsamt seiner raumfüllenden Packtaschen ehrlich gesagt einer Art Widerspruch gleich kommt.

Griffposition 3: Der Falke

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Fahre ich, wenn ich bergab unterwegs bin, und ich jederzeit bremsbereit sein will – was lange noch nicht bedeutet, dass ich auch dann zum Stehen kommen würde, wenn ich es gern hätte.

Griffposition 4: Der Klammeraffe

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Fahre ich eigentlich nur am Berg, weil ich noch immer nicht auf dem Schirm habe, dass ich zwei Extra-Bremshebel habe montieren lassen, die für diese Position wie geschaffen sind.

Griffposition 5: Der Handgelenkknicker

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Fahre ich, wenn ich meinem Oberkörper aufrichten oder meinen Handflächen mal eine Pause gönnen möchte – oder schauen will, was meine Handgelenke so ertragen können.

Griffposition 6: Der Größte

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Fahre ich, wenn ich auf einer langen Tour meinen Oberkörper mal vollständig durchstrecken oder aber allen anderen meine imposante Größe von stolzen 1,72 Meter zeigen will.

Griffposition 7: Der Gelangweilte

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Fahre ich, wenn die Strecke so wenig zu bieten hat, dass ich mir durch freihändiges Fahren selbst ein wenig Abenteuer verschaffen möchte – was inzwischen immer besser gelingt.

Griffposition 8: Der Lässige

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Fahre ich, wenn ich mich für längere Zeit aufrichten möchte –  oder auch dann, wenn ich einfach nur demonstrieren will, wie ungemein lässig ich doch bin.

Griffposition 9: Der Durchblasene

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Fahre ich, wenn die aufgeplatzte Haut auf meinen Handinnenflächen so sehr schmerzt, dass ich mir nicht anders als mit dieser Position zu helfen weiß.

Griffposition 10: Der Außenseiter

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Fahre ich, um mal locker in der Ebene zu pedalieren – aber nicht zu oft, weil mich das Gefühl trügt, dass sich mein Daumen so als Außenseiter fühlen könnte.

Griffposition 11: Der Profi

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Fahre ich, wenn ich jenen Profifahrer nachahmen will, der so letzte Saison als Solist bei einem Rennen im Höchsttempo ins Ziel gefahren ist – wenngleich ich mir dabei ziemlich überfordert vorkomme.

Griffposition 12: Der Provokateur

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Fahre ich, um gewöhnliche Radler zu provozieren, indem ich ihnen zeige, dass ich eine kecke Lenkertasche habe, auf der ich meine Hände ablegen kann.

Griffposition 13: Der Standesgemäße

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Fahre ich täglich viele Stunden, weil es – wie man in der Verkaufsbranche wohl sagen würde – der optimale Kompromiss zwischen Sicherheit, Geschwindigkeit und Komfort ist.

Griffposition 14: Der Selbstveräppeler

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Fahre ich bei längeren Abschnitten in der Ebene in Zeitfahr-Manier – und veräppele mich dabei stets selbst: Denn der dauerhafte Kontakt mit den Bremsen suggeriert ein Gefühl von Sicherheit, dass faktisch (weil man sie aus dieser Position nicht betätigen kann – das physikalische (Brems)Hebelgesetz lässt grüßen!) nicht vorhanden ist.

Griffposition 15: Der Kletterer

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Fahre ich, um am Anstieg im Wiegetritt mit dem Körper meinem Ziel namens „Bergkuppe“ noch ein Stückchen näher zu sein.

Griffposition 16: Der Unaufhaltsame

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Fahre ich, wenn ich in der Ebene lange Abschnitte in gleichem Rhythmus zurücklegen und dabei von dem Gefühl begleitet werden möchte, von nichts und niemandem aufgehalten werden zu können – abgesehen vom nächsten Mini-Hügel.

Griffposition 17: Der Experimentateur

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Fahre ich, wenn ich die neue Bremstechnik austesten will, welche nicht darin besteht, den Bremshebel zu ziehen – sondern darin, die Oberkante des Bremshebels mit seinem ganzen Körpergewicht nach vorn zu schieben.

Griffposition 18 : Der Latten- und Tassenlose

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Fahre ich eigentlich nur, um allen Amerikanern zu zeigen, dass ich nicht mehr alle Latten am Zaun und nicht mehr alle Tassen im Schrank habe…

2 Kommentare zu “18 verschiedene Griffpositionen!

  1. Ich finde 3 und 13 ähneln sich doch sehr 😉 Naja vielleicht zählt es weil es unterschiedliche Situationen sind die du beschreibst 🙂

  2. Test (als Erster und Einziger…) bestanden, Bruno 😉
    Gute Arbeit! Und besten Dank fuer den Hinweis auf die Doppelung, die ich nun (da der Test ja vorbei ist…) korrigiert habe 🙂

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